Ich musste raus.
Seit 2015 hält uns die sogenannte „Flüchtlingskrise“ in Atem und beherrscht seitdem
Politik, Gesellschaft und Medien. Dabei ist Flucht mitnichten ein neues Thema. Vor gerade einmal 30 Jahren verlief quer durch Deutschland eine Grenze, die es für viele Menschen unmöglich machte, frei zu denken, frei zu handeln, frei zu sein. Von innerdeutscher Flucht möchten der Ostberliner Schauspieler Ludwig Blochberger und der klassische Schlagzeuger Stefan Weinzierl erzählen: von Menschen, die alles zurück ließen und sich auf den lebensgefährlichen Weg machten, in den Westen zu fliehen.
Basierend auf der Anthologie „Ich musste raus“ von Constantin Hoffmann (erschienen im Mitteldeutschen Verlag) rezitiert Blochberger fünf reale Fluchterlebnisse, zu denen Weinzierl mit seinem vielfältigen Instrumentarium den passgenauen Soundtrack liefert. In der Kombination von Sprache und Klang entstehen Geschichten, die in ihrer Intensität live auf der Bühne berühren.
Ludwig Blochberger wurde 1982 in Ost-Berlin geboren. Schon als Jugendlicher stand er im Wiener Burgtheater auf der Bühne und spielte im preisgekrönten TV-Dreiteiler „Die Manns“. Während seines Studiums war er in mehreren TV- und Kinoproduktionen zu sehen, darunter im Oscar gekrönten Film „Das Leben der Anderen“ – eine berufliche Auseinandersetzung mit der DDR und ihrem Überwachungsapparat.
2013 verkörperte Blochberger in einem Doku-Drama den Bundeskanzler Helmut Schmidt und übernahm die Rolle des Inspektor Riwal in der ARD-Krimireihe „Kommissar Dupin“. Seit Herbst 2015 ist er als Kommissar Kupfer in der Neuauflage der ZDF-Krimireihe „Der Alte“ zu sehen. Zu den wichtigsten Theaterarbeiten des Schauspielers gehört die Titelrolle des Baal von Bertolt Brecht am Münchner Volkstheater unter der Regie von Hans Neuenfels.
Die Musik von Stefan Weinzierl passt in keine Schublade – genauso wenig wie sein Instrumentarium. Ob mit großem Orchesterschlagwerk oder kleinen Effektinstrumenten – der Schlagzeuger und Multi-Perkussionist (Masterstudium HfMT Hamburg) ist auf der Suche nach spannenden Herausforderungen jenseits aller Gattungsgrenzen. Mit dem einzigartigen Klangspektrum seiner facettenreichen Schlaginstrumente lässt er Hörwelten entstehen, die regelmäßig das Interesse zahlreicher Festivals und Konzertreihen wecken. So folgte er u.a. Einladungen der Elbphilharmonie Konzerte, des Schleswig-Holstein Musik Festivals und der San Francisco Symphony. Mit »Dockside Drums« gestaltet er seit 2015 eine eigene Konzertreihe in der Hamburger HafenCity. Stefan Weinzierl ist Preisträger der GMI Competition Atlanta 2011 und Endorser des niederländischen Schlagwerkherstellers ADAMS. Im März 2015 erhielt er den Rotary-Förderpreis der Otto-Stöterau- Stiftung.
Bild zur Meldung: Ich musste raus.