Vortrag Dr. Sälter
Am 26 März um 16.00 Uhr lädt der Grenzdenkmalverein herzlich zu dem medial unterstützten Vortrag von Dr. Sälter ein.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die historischen Zusammenhänge des Mauerbaus 1961. Ausgangspunkt des Vortrags sind die internationalen politischen Zusammenhänge, in denen der Beschluss zum Mauerbau gefasst wurde. Berücksichtigt werden hierbei sowohl die Motive der SED und ihrer sowjetischen Schutzmacht als auch die politische Interessenlage der Westmächte und der Bundesregierung. Die Hauptinteressen der SED waren, die Souveränität in ihrem Teilstaat zu festigen und die Fluchtbewegung zu unterbinden. Außerdem war der Mauerbau als Machtdemonstration in Richtung Westen, insbesondere gegenüber der Bundesregierung, angelegt. Gezeigt werden die Planungsabläufe im Zusammenhang der weltpolitischen Entwicklung.
Gravierend waren die Auswirkungen nicht nur für beide Teile Berlins, sondern auch für die Gesellschaft der DDR und das Grenzregime an der innerdeutschen Grenze. Die SED intensivierte in der Folge des Mauerbaus ihren herrschaftlichen Durchgriff im ganzen Land, und verfestigte langfristig das Grenzregime an Mauer und innerdeutscher Grenze, bis sich die Ostdeutschen 1989 davon befreiten. Gleichzeitig sind Mauerbau und Grenzregime auch als Zeichen politischer Schwäche zu sehen: die SED hatte es nicht geschafft, die Bevölkerung Ostdeutschlands von ihrer gesellschaftlichen Ordnung zu überzeugen und versuchte sie durch die Mauer nicht nur zum Bleiben, sondern auch zur Anpassung an ihre Ordnungsvorstellungen zu zwingen.